Einweihung neue
Hinterrheinbrücke Reichenau «Sora Giuvna»
ist für den Bahnbetrieb bereit
Seit über 100 Jahren vereinen sich
die Albulalinie und die Surselvalinie der Rhätischen
Bahn (RhB) im Raum Reichenau-Tamins auf der
feingliedrigen Hinterrheinbrücke. Das künftige
Angebotskonzept erfordert eine zweispurige Trassierung.
Nachdem die «Sora Giuvna» im Herbst 2015 als
Siegerprojekt aus einem internationalen
Ingenieurwettbewerb hervorging und am 29. Mai 2017 der
Spatenstich erfolgte, wurde die neue Hinterrheinbrücke
in Reichenau heute Donnerstag, 18. Oktober 2018, mit
einer Belastungsprobe offiziell eingeweiht.
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Im Hinblick auf das zukünftige Angebotskonzept hat die
RhB eine Verlängerung der Doppelspur in Reichenau und
damit eine neue Linienführung über den Hinterrhein
projektiert. Die Doppelspur trägt zur Fahrplanstabilität
in der Surselva und am Albula bei und ermöglicht
zusammen mit anderen baulichen Massnahmen sowie der
Verpendelung mittelfristig eine Steigerung der
Produktivität und Flexibilität. Die Gesamtkosten der
neuen Doppelspur mit der Instandsetzung und Verstärkung
der alten Brücke belaufen sich auf 36 Millionen
Schweizer Franken. Die reinen Baukosten für die neue
Stahlbrücke «Sora Giuvna» betragen 14 Millionen
Schweizer Franken.
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Eine Belastungsprobe zur
Einweihung
Das Brückenbauwerk mit drei
Brückenlagern ist auf Seite Reichenau eine
Spezialkonstruktion. Das Randfeld überquert die A13
stark schiefwinklig und hat deshalb eine Länge von 46
Metern. Hinzu kommt, dass sich die Brücke in einer
leichten Kurve über den Rhein schwingt. Dieser Abschnitt
war in technischer Hinsicht der anspruchsvollste Teil
der gesamten Brückenkonstruktion sowohl in statischer
Hinsicht als auch bei der Bauausführung. Um die
statischen Berechnungen zu verifizieren, wird vor der
Inbetriebnahme ein Belastungsversuch durchgeführt. Im
Gegensatz zu früher werden Belastungsversuche heute nur
noch sehr selten und nur bei außergewöhnlichen
Konstruktionen durchgeführt. Die RhB nutzt den
Belastungsversuch mit der Lokomotive Ge 4/4 III 649
gleichzeitig als offizielle Einweihung für die neue
Brücke. |
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Belastungsprobe für die
Zweite Hinterrheinbrücke! |
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Inbetriebnahme
in gut zwei Wochen
Derzeit werden die letzten bahntechnischen Arbeiten
durchgeführt. In der Nacht vom Samstag, 3. November
2018, auf den Sonntag, 4. November 2018, werden die
Gleisanlagen auf die neue Brücke eingebunden. Diese
Arbeiten erfordern eine verlängerte Nachtbetriebspause
und dauern von 18.15 bis 7.40 Uhr. Die Inbetriebnahme
des neuen Bauwerks erfolgt somit am Sonntag, 4. November
2018 mit der Überfahrt des ersten fahrplanmäßigen Zuges
um 7.40 Uhr.
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So sieht es dann
in gut zwei Wochen aus. Allerdings mit Güter- oder
Personenwagen am Haken.
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Gesamtprojekt
zweite Hinterrheinbrücke Reichenau
Das Gesamtprojekt besteht aus der Erneuerung und
Ergänzung der Gleisanlagen auf einer Länge von 600
Metern von der Ausfahrt der Station Reichenau-Tamins bis
zur Überführung über die Kantonsstrasse im Gebiet
Reichenau-Farsch. Im Zentrum des neuen
Doppelspurabschnittes steht die zweite Brücke über den
Hinterrhein. Die Züge der Albulalinie verkehren künftig
über die «Sora Giuvna», jene der Surselvalinie über die
alte Hinterrheinbrücke. Die Gleisanlagen werden ab
Reichenau-Tamins rund zehn Meter nach Süden geschoben.
Dafür war ein Abtrag des angrenzenden Hügels
erforderlich. Die alte Hinterrheinbrücke wird 2019 außer
Betrieb genommen und während dieser Zeit verstärkt und
erneuert. Die heute vorhandene Brücke über die A13 wird
abgebrochen und durch eine neue Stahlbrücke ersetzt. Die
Gesamtanlage wird Ende 2019 in Betrieb genommen. |
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Die «Sora Giuvna»
Die «Sora Giuvna» ist das
Siegerprojekt aus einem international ausgeschriebenen
Ingenieurwettbewerb und besteht aus einer rund 200 Meter
langen Stahlbrücke mit V-Stielen und einem
Trogquerschnitt. Mit diesem Konzept können auf
einheitliche Art sowohl die 63 Meter lange
Hauptspannweite über den Hinterrhein als auch das 46
Meter lange Nebenfeld über die A13 überbrückt werden.
Die schlanke Konstruktion ermöglicht es, die bestehende,
denkmalgeschützte Fachwerkbrücke weitgehend sichtbar zu
belassen. Das neue Bauwerk besitzt einen Schottertrog
und verursacht demzufolge bei der Überfahrt von Zügen
wesentlich weniger Lärm als ihre Nachbarin. Die
Spannweiten der neuen Brücke orientieren sich an der
alten Fachwerkbrücke und betragen 46.445m / 40.993m /
63.0m / 45.849m. Der Überbau besteht aus zwei 1.70 Meter
hohen Stahlkastenträgern, die 50 cm über die
Schienenoberkante hochgezogen werden. Die Bauarbeiten
für die neue Brücke wurden am 29. Mai 2017 mit dem
Spatenstich gestartet. Der spektakulärste Bauabschnitt,
die Montage der 1'000 Tonnen schweren Stahlkonstruktion,
erfolgte zwischen Januar und Mai 2018 mit einem
Raupenkran.
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