Neue Lösch- und Rettungsfahrzeuge an Feuerwehr
übergeben
Interventionsfahrzeuge Vereinatunnel
Die Rhätische Bahn (RhB) hat in Zusammenarbeit mit der
Gebäudeversicherung Graubünden (GVG) je zwei neue Lösch- und
Rettungsfahrzeuge (LöReF) für die Intervention im Vereinatunnel
beschafft. Realisiert wurde das Projekt mit der Müller Technologie
AG, Frauenfeld. Im Gegensatz zu den Zweiwegfahrzeugen, die sowohl
als Strassen- als auch als Schienenfahrzeuge benutzt werden können,
handelt es sich bei den neuen LöReF um reine Schienenfahrzeuge, die
durch die beiden Feuerwehren von Klosters-Serneus und Zernez bedient
werden. Die neuen Fahrzeuge wurden am Freitag, 2. September 2022
beim Nordportal Vereina in Klosters Selfranga eingeweiht und den
Feuerwehren übergeben.
Beide Fahrzeugtypen basieren auf dem gleichen Grundaufbau, bestehend
aus einem Tiefbettwagen mit beidseitig identischem Führerstand,
einem Power-Pac, einem Antriebsdrehgestell und einem
Laufdrehgestell.
Löschfahrzeug (LöF)
Herzstück des Löschfahrzeugs ist der 25 000 Liter fassende,
temperaturüberwachte Löschwassertank. Der Mannschaftsraum bietet
Sitzgelegenheiten für 12 AdF (Angehörige der Feuerwehr) mit
Atemschutzausrüstung. Vier weitere AdF können in den Führerständen
zum Einsatzort gelangen. Sämtliche für Lösch- und Bergungsarbeiten
notwendige Hilfsmittel finden in den Materialschränken Platz.
Rettungsfahrzeug (ReF)
Das Rettungsfahrzeug ist hauptsächlich für die Versorgung von
verletzten Personen sowie deren sicheren Transport aus der
Gefahrenzone konzipiert. Ausserdem befindet sich Material zur
Bergung und Erstversorgung von Verletzten in einem begehbaren
Materialraum. Das Rettungsfahrzeug kann bis zu 100 Personen aus der
Gefahrenzone in Sicherheit bringen. Treibstoff und Sauerstoff
reichen für zwei Shuttle-Fahrten. Das heisst, pro Rettungsfahrzeug
und Seite können bis zu 200 Personen aus der Gefahrenzone evakuiert
werden. Die dazu benötigten Atemluftflaschen sind im Fahrzeug
zwischen Rettungsraum und Führerstand 2 untergebracht. Über die
Plattform mit Einstiegstritt ist ein reibungsloser und koordinierter
Zugang zum Rettungsraum möglich.
Einsatzkonzept
Das Einsatzkonzept sieht vor, dass auf beiden Seiten des Tunnels, in
Selfranga im Norden und Sagliains im Süden, je ein Lösch- und ein
Rettungsfahrzeug stationiert sind. Bei einem Ereignis werden die
Feuerwehrstützpunkte Klosters-Serneus und Zernez alarmiert, welche
sich unverzüglich zu den Portalbahnhöfen begeben. Die neuen
Fahrzeuge erreichen nach Ankunft der AdF innerhalb von fünf Minuten
die Einsatzbereitschaft. Alle Fahrzeuge rücken von beiden
Tunnelseiten ungekuppelt aus, wobei das Löschfahrzeug mit den AdF
immer vorausfährt. Während das Löschfahrzeug und die Einsatzkräfte
mit der Ereignisbewältigung und Erstversorgung von Verletzten
beschäftigt sind, kann das Rettungsfahrzeug unabhängig Personen aus
dem Tunnel evakuieren.
Einfach intuitive Bedienung
Der grösste Unterschied und Vorteil gegenüber den bisherigen Lösch-
und Rettungsfahrzeugen entsteht durch die Tatsache, dass kein
thermisches Fahrzeug der RhB mehr notwendig ist. Der Einsatz durch
die AdF, welche dazu eine spezielle Ausbildung absolviert haben,
kann so wie bereits bei den Zweiwegfahrzeugen auf dem restlichen
Streckennetz erfolgen.
Technische Merkmale Lösch- und Rettungsfahrzeuge
– 280 kW diesel-elektrischer Antrieb
– Höchstgeschwindigkeiten: 40 km/h selbstfahrend, 80 km/h
geschleppt
– Löschfahrzeug (LöF):
- 12 Sitzplätze für AdF in Atemschutzausrüstung
- 2 x 2 Stehplätze für AdF in den Führerständen
- 25 000 Liter Wasser
- Löschwasserpumpe, bis zu 3 000 Liter pro
Minute
– Rettungsfahrzeug (ReF):
- 2 x 2
Stehplätze für AdF in den Führerständen
- Raum in
Überdruck, mit Platz für bis zu 100 Personen
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