Märklin hat zu seinen beiden Tagen
(Fr. 14.9. und Sa. 15.9.2012) in die "gläserne" Fabrik nach
Göppingen, Stuttgarter Straße, eingeladen und es sind .....
am Freitag ..... sehr viele Märklinisten oder Märklianer dem
Aufruf gefolgt und ins Werk gekommen.
Was hat es nun mit der gläsernen Fabrik, dem Donald Duck,
dem Harlekin und der Qualität auf sich?
Wie immer zu Berichterstattungen für unser SPUR G MAGZIN und
die SPUR G NEWS machte ich mich bei sternenklaren Morgen,
diesmal um 05:30 Uhr, auf nach Göppingen in die Stuttgarter
Straße. Hier bin ich dann nach guten 245 Km, einem seit
Jahren andauernden Stau in Schwäbisch Gmünd, auf dem
hervorragend ausgeschilderten Parkplatz an der EWS Arena
angekommen. Kostenfrei parken, ein Busshuttle alle paar
Minuten, ja da ist Märklin - Präzision von Anfang an!
Auf dem Werksgelände angekommen viel mir als "LGB-ler"
sofort ein roter Container auf, dem die "Frau welche
Männerträume erfüllt" -siehe Spur G Magazin Nr. 13, Seite
98-101, wieder zu neuem Leben erweckte. In herrlichem,
leuchtenden LGB Rot steht nun dieser transportable
Schaukasten für die LGB Spur da und lässt Kinder, Frauen und
Männerherzen "aufblühen". Neben dem Außenanstrich wurde
natürlich auch innen, also hinter den Glasscheiben einiges
getan. Aber sehen Sie selbst auf dem Beispielbild mit "Blick
hinter die Kulissen". Der Container gehört einer Firma in
Nürnberg die diesen "ausleiht".
Dann gab es bereits um 09:00 Uhr in der Früh lange
"Schlangen" - zwei Stück waren dies: Die erste zum Rundgang
durch die Messehallen, zum zweiten die an der
Verköstigungsstelle. Mal länger, mal kürzer waren diese.
Erst am Nachmittag um 16:00 Uhr konnte die Produktion von
Anfang bis Ende ohne Stau durchquert werden.
Der bekannte, aufblasbare, "Märklinzug" beherbergte neben
dem Radio Filstalwelle (www.filstalwelle.de)
auch ein Kinderprogramm mit Dynamofahrrad - mit LGB Lok
Stainz- und Spielanlagen zum ausprobieren der
Produkte. Weiterhin war in einem "Anhänger" die
Club-Anlaufstelle für TRIX, Märklin und LGB untergebracht.
Ein weiterer "Anhänger" war voll mit LGB Warenpräsentation.
Die 1K wurde, so konnten wir auf dem Tag der offenen Tür
erfahren, nun ausgeliefert. Es wurden die Loks ausgeliefert,
die die angesprochene Qualitätskontrolle passierten. (Mehr
wird hier nicht interpretiert!) Schon kommen wir zur
weiteren "Neuheit" dem HARLEKIN Zug, genauer gesagt der
ToyTRAIN Startpackung mit Dampflok und zwei kleinen
Funktionswagen. Artikel Nummer 90200. Diese Packung wurde
für 79,00 EUR an die Besucher des Tag der offenen Tür
verkauft. Lesen Sie auch den Bericht hierüber: HARLEKIN -
BUNT - und einfach zum spielen.
Ja, das war es schon von der gläsernen Fabrik in unserer
Marke LGB. Natürlich nicht ganz, denn es sind ja
interessante Gespräche - auch mit der Geschäftsführung - den
Besuchern und Mitarbeitern geführt worden. Die
Auszubildenden der Firma Märklin in der Stuttgarter Straße -
vom 1. - 4. Lehrjahr - waren an diesem Tag mit Ihren
"Meistern" vertreten. Maschinenbauer, Mechatroniker usw.
waren gut motiviert, und führten Tätigkeiten aus, die nicht
zum Alltag gehören. Alle hatten sichtlich Spaß an der
Präsentation der "riesigen" Familie Märklin aus Göppingen.
Für die Gespräche mit der
Geschäftsführung war im Internet unter der Clubnummer eine
Anmeldung erforderlich und dann auch Glück, dabei zu sein,
den die Teilnehmer wurden verlost. So bekam ich das
Schreiben, am Freitag um 13:00 Uhr am exklusiven "Get-together"
teil zu nehmen. Herr Stefan Löbich, seines Zeichens, neben
Herrn Bächle, Geschäftsführer und Sprecher des Vorstandes
von Märklin eröffnete die Zusammenkunft wie immer gut
gelaunt und pünktlich im Konferenzzimmer im zweiten Stock
des Werkes I.
Es wurden die anwesenden Bereichsleiter und
Produktverantwortlichen der Dachmarken - Trix, LGB, Märklin,
vorgestellt. Für die Spurweite Z und die LGB ist Herr
Jürgen Faulhaber unser Ansprechpartner und seit Jahren
bekannt. Herr Brinkschulte ist für den Vertrieb der LGB
federführend und war leider in anderen Aufgaben an diesem
Tag eingebunden.
Herr Löbich stellte heraus, dass er mit der Entscheidung
froh ist, die Marken TRIX und LGB als "MIX" in die
Märklingruppe aufgenommen zu haben. Eine Strategie (Produkt
- Produktion - Placement - Qualität und Ausweitung) ist bis
2016 nun fest gelegt und wird von der Märklin und den
Mitarbeitern getragen. Unsere Gruppe LGB wird, wie in
anderen Großkonzernen mit Mehrmarkenstrategie, durch die
Brandmanager, also die Verantwortlichen, in der
Sortimentsaufstellung betreut und führte bereits zu
ordentlichem Wachstum. Dieser Vergleich mit der
Mehrmarkenstrategie ist, dass LGB eben LGB und Gartenbahn
ist, aus dem Märklin Werk in Ungarn kommt, aber eben halt
die Marke LGB ist!
Die Marktanteile in den drei Produktgruppen verteilen sich
mit 80% auf Märklin (Z-HO-SpurI), 10% auf TRIX (HO-N-Trix
Express) und 10% auf LGB (LGB - ToyTrain). Ende des Jahres
wird, so Herr Stefan Löbich, auch die LGB Medien eine
Neuerung erfahren. Wie bereits in früheren Mitteilungen
genannt, wird die LGB Depesche in neuem "alten" Glanz
erscheinen. Lassen wir uns von der "Hauszeitschrift"
überraschen.
Bei dieser Zusammenkunft waren überwiegend Z-ler und HO-er
anwesend. Hier stand ich auf weiter Flur mit der "großen"
LGB Marke. Die meisten Kundenfragen gingen hin zur Qualität.
Die Fraktion der kleinsten Spurweite Z ist z.B. mit den
Bedruckungen, Ausführungen und Detailgetreue nicht
zufrieden. Bei HO gab es weniger zu kritisieren und bei SPUR
I meldete sich niemand. Hier, also an der Qualität, wird
daran gearbeitet. Auch konnten, laut Gerüchten, nicht alle
sächsischen 1K bereits an den Fachhandel ausgeliefert
werden. Qualitätskontrollen werden nun in der Produktion in
Ungarn hoch angesetzt und auch durchgeführt, damit es mit
der Marke LGB weiterhin bergauf geht. Die Qualität in der
Kunststoffverarbeitung oder den Zulieferern ist sehr gut.
Der Zusammenbau und die Funktionalität sind hier in Ungarn
auch noch zu verbessern. Dies zeigt auch die Enge
Verknüpfung der Geschäftsleitung mit der Produktion. Die
Reklamationsquote liegt derzeit laut Herrn Löbich bei 2%.
Wie bereits genannt sind dies Fertigungsmängel,
Montageprobleme und die Tücken der Technik. Hier hat Herr
Löbich sich auch Notizen gemacht und geht den kritischen
Anmerkungen der Teilnehmer sicherlich nach.
Zur Frage - wem Märklin eigentlich gehört - gab Herr Löbich
umfassende Auskunft mit wirtschaftlichen Details. 1.368
Gläubiger und Banken wie die Kreissparkasse Göppingen,
Goldman Sachs und die Landesbank Baden Baden-Württemberg (LBBW).
Die Märklin Holding wird von den Herren Dr. Pluta
(Rechtsanwalt) und Dr. Seitzinger sowie weiteren
Beiratsmitgliedern geführt. Der derzeitige Gewinn wird
investiert und die Geschäftsleitung ist froh, dass keine
Tandiemen an die Gesellschafter zu zahlen sind. Alle
Gläubiger haben 10% erhalten und Herr Löbich betonte hier,
dass das Geld in der Firma fremdes Geld ist. Die Produktion
und deren Vorfinanzierung kann aus dem Cashflow (Geldfluss)
- schon wieder ein "amerikanisiertes Wort" von Märklin
erwirtschaftet werden. Anm: Cashflow = lt. WIKIPEDIA ist:
Der Cashflow in der
finanzwirtschaftlichen Unternehmensanalyse gibt als
Finanzindikator darüber Auskunft,
a:) ob ein Unternehmen aus eigener Kraft
Investitionen tätigen kann
und somit auch in Zukunft wettbewerbs-fähig ist,
b:) in welcher Höhe Barmittel für die Schuldentilgung,
Zinszahlungen und zur Ausschüttung an die Gesellschafter
vorhanden sind und
c:) inwieweit
Insolvenzgefahr besteht
(ein anhaltend negativer Cashflow führt zur
Zahlungsunfähigkeit und damit zur
Insolvenz, vgl.
§ 17
InsO).
Der traditionelle Cashflow
ist die indirekte Ermittlungsmethode wie folgt:
Ergebnis laut Gewinn- und Verlust-Rechnung
+ Abschreibungen/− Zuschreibungen
+ Erhöhung/− Verminderung Rückstellungen
− Erträge/+ Verluste aus Anlagenabgang
Meine Frage an die Geschäftsleitung
bezüglich Qualität und Ersatzteile wurde von Herrn Faulhaber
ausführlich erklärt. Auch in Ungarn gibt es, wie bei allen
Märklinprodukten, eine technische, funktionale und optische
Qualitätskontrolle. Das auch die Gartenbahn höherem
Verschleiß unterliegt macht den Ersatzteilhandel und die
Versorgung mit Ersatzteilen auch zu einer gewissen
Herausforderung. Kleinere Reparaturen und fehlende
Lampengläser und Schirme können die LGB Händler vor Ort
meist erledigen. Für schwierige Patienten ist Märklin
derzeit in Verhandlung mit entsprechenden Händlern dort den
Reparaturservice vor Ort erledigen zu lassen.
Selbstverständlich können auch Teile direkt bei Märklin -
Ersatzteilhandel - geordert werden. Defekte Lokomotiven oder
Wagen haben ja auch eine Produktgarantie und diese sollten,
über den Händler wo das Produkt gekauft wurde, direkt an
Märklin weitergeleitet werden.
Herr Löbich nahm sich somit 90
Minuten Zeit für den offenen Gedankenaustausch ("Get-together)
für Märklins Premiumkunden.
Durch die Produktion des Harlekin
wird nun auch die Jugend hingeführt zu unserer großen Marke
LGB. Es mag sein, dass hier Kritiker nun wieder sagen
"Spielzeug" alles "Plastik", "Billig" oder zu "Teuer", nicht
"ausgereift".... aber es ist der, meiner persönlichen
Meinung nach, richtige Weg in den Kinderzimmer wieder die
Marke LGB zu etablieren und Träume von der Gartenbahn zu
wecken. Ich würde diesen Startpackungen sogar noch eine
"große" LGB Tasche aus "Leinen" hinzugeben, damit auch die
"Spielbahn" überall mit hingenommen werden kann. Bei Lego
oder Playmobil ist dies ja bereit gegeben. So kann die
Spielbahn auch ganz leicht mit ins Schwimmbad oder an den
Baggersee genommen werden und zieht dort sicherlich
Aufmerksamkeit auf sich. Für Kindergärten wäre dies ein
schönes Geschenk für die "Spielecke".
Harlekin, gläserne Fabrik und Qualität wurden nun
abgehandelt. Bei Donald Duck ist nun der Rundgang im Werk
gemeint. Da wird nicht eine Disney Figur irgendwo hin
gedruckt oder produziert. Es handelt sich um einen Zug, der
wegen seiner Form "Donald Duck" genannt wird. Die
Produktionsschritte sind von mir nicht im einzelnen erklärt
worden, da außer der Spielwiese, nur Z-N-HO in Göppingen
betroffen sind. Auch die LGB Teststrecke war an diesem Tag
nicht in Betrieb.
Nach dem Rundgang folgte noch ein
Besuch in der MÄRKLIN Erlebniswelt. Auch hier brachte der
BusShuttle die Besucher vom Werk 1 zur Erlebniswelt.
Wie immer gab es ein gut sortiertes Sortiment von LGB in der
Erlebniswelt, aber auch die "2. Wahl" ist nicht zu
verachten. Dort stehen neben US Zügen, Anfangspackungen auch
Neuheiten wie der RhB Stahlwagen zum günstigen Kauf. Der
Renner an diesem Tag war die grüne 4K von der Sächsischen
Bahn für sage und schreibe 350,00 EUR abzüglich 10% Nachlass
für den Tag der offenen Tür. Somit ein Schnäppchen.
Allerdings waren die 4 Stück bereits nach wenigen Minuten
ausverkauft. Aber auch Liebhaber der RhB können sich noch
Mohrenköpfe holen. Hier ist die Montage Unterteil und
Oberteil mit unterschiedlicher Nummer des UCE Wagens als
"Unikat" - gelungen - nein, eher doch misslungen.
Um 19:00 Uhr nach Schluss der
Märklin - Kaufhalle ging es dann wieder von BW nach BY.
Ihr Stefan M. Kuehnlein
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