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					2-achsiger Privatgüterwagen mit der Werbebeschriftung der 
					Fa. Ernst Heinrichsen, Zinn Figuren Fabrik, Nürnberg. Das 
					Modell entspricht in Lackierung und Bedruckung der Epoche 
					III. Die Türen des Wagens lassen sich öffnen. 
					Metallradsätze. 
					Dem Wagen beigefügt ist ein originaler, liebevoll 
					gestalteter Zinn-Spielzeugstand der Fa. Heinrichsen, 
					verpackt in der echten "Krokodil-Verpackung" der Firma.  
					Länge über Puffer ca. 33,5 cm. 
					 
					Einmalige Serie im Jahr 2014. Nur erhältlich im Märklin 
					Museum in Göppingen. 
					
					
					Unverbindliche 
					Preisempfehlung Stand: 25.12.2013  139,95 EUR 
					 
					 
					
					
					Firmengeschichte der 
					Zinnfiguren-Offizin Ernst Heinrichsen, Nürnberg  
					 
					Von 1839 bis 1938 haben 3 Generationen der Familie 
					Heinrichsen (Ernst, Wilhelm und Ernst Wilhelm) einen 
					Formenbestand von etwa 16.000 Formen für Zinnfiguren 
					geschaffen, die Hälfte davon entstand nach 1900 für 
					"kulturhistorische" 30mm-Figuren. Es ist als besonderer 
					Glücksfall zu betrachten, dass nicht nur (fast!) alle 
					Formen, sondern auch die kompletten Unterlagen im 
					Firmenarchiv über alle Kriege erhalten geblieben sind und 
					uns heute zur Verfügung stehen. 
					 
					Der Firmengründer Ernst Carl Peter Heinrichsen wurde 1808 in 
					Schlesien geboren und begann dort eine Lehre als Zinngießer. 
					 
					Mit seinem Lehrbrief ging er 1822 auf Wanderschaft und kam 
					1826 oder 1827 nach Nürnberg. Hier fand er zunächst Arbeit 
					beim Zinngießer Ammon, wo er überwiegend Schieferformen für 
					Zinnfiguren herstellte. Ab 1832 arbeite Ernst Heinrichsen 
					als unabhängiger Graveur und fertigte Stahlstanzen für 
					Goldschmiede, allerlei Werkzeuge zum Pressen von 
					Messerheften und Fruchtkörben sowie Messingplatten für 
					Buchbinder, welche diese zum Verzieren von Brieftaschen, 
					Alben oder Gesangbüchern verwendeten. Zudem schnitt er 
					Siegelringe. Obwohl er in diesem Beruf erfolgreich war, ging 
					Ernst Heinrichsen wieder zu seinem erlernten Beruf über und 
					erhielt am 06. September 1839 vom Stadtmagistrat in Nürnberg 
					einen Lizenzschein zum "Gießen bleierner Kinderspielwaren 
					aus sogenanntem Rose´schen schnellflüssigen Metalle". 
					 
					Wilhelm Heinrichsen wurde als erstes Kind 1834 geboren. Er 
					war weniger künstlerisch veranlagt, hat aber durch ein 
					sicheres kaufmännisches Gespür die Firma zum 
					wirtschaftlichen Höhepunkt gebracht, nachdem er das Geschäft 
					1869 von seinem Vater in eigener Verantwortung übernommen 
					hatte. 
					 
					Während unter Ernst Heinrichsen überwiegend Formen für 
					Zinnfiguren entstanden, die das Zeitgeschehen illustrierten, 
					hat sich Wilhelm Heinrichsen in den 80er Jahren des 19. 
					Jahrhunderts auf die Darstellung von historischen 
					Ereignissen verlegt. Für die Entwürfe zu diesen Serien hat 
					er namhafte Künstler verpflichtet, wie z.B. Theodor von 
					Kramer (Hunnenschlacht), Paul Ritter (Die 'frumben' 
					Landsknechte, Wallensteins Lager, Prinz Eugen, Andreas 
					Hofer), Wilhelm Camphausen (Der Dreißigjährige Krieg), 
					Professor Friedrich Wanderer (Der Trojanische Krieg, Kämpfe 
					aus der Römerzeit) 
					 
					Mit Beginn des 20. Jahrhunderts übernimmt Wilhelms Sohn 
					Ernst Wilhelm (1867-1938) die Firma. Zu diesem Zeitpunkt 
					wandelt sich die Zinnfigur von der Spielzeugfigur zum 
					Sammelobjekt - wobei sich die Produktion fast ausschließlich 
					auf die 30mm-Figurengröße konzentriert. Damit werden auch an 
					die Genauigkeit der Darstellung andere Anforderungen 
					gestellt. Um sogenannte "kulturhistorische Figuren" anbieten 
					zu können, lässt Ernst Wilhelm Heinrichsen bekannte Künstler 
					für sich arbeiten. Er beschäftigt zum Beispiel als Zeichner 
					den Kostümkundler Alexander Wilke und für die französischen 
					Soldaten den Zeichner Bombled.  
					 
					Mit dem Tod von Ernst Wilhelm Heinrichsen im Dezember 1938 
					werden keine neuen Formen mehr graviert. Da Wilhelm 
					(1898-1916), der einzige Sohn Ernst Wilhelms, im Verlauf des 
					1. Weltkriegs sehr jung verstorben war, übernehmen die 
					beiden Töchter Hermine (1896-1976) und Luise (1902-1987) die 
					Firma und produzieren weiter Figuren bis zum Tode von 
					Hermine im Jahr 1976. Als Nachfahren von Ernst Wilhelms 
					dritter Tochter Maja (1897-1987, verh. Grobe) haben wir die 
					Firma übernommen und führen sie heute in der 6. Generation 
					der Familie. 
					 
					Im Jahr 1979 wurden die gesamten Formen vom Anwesen 
					Johannisstraße 19, das über 100 Jahre der Firmensitz war, in 
					neue Räume umgezogen und - im Laufe von 2 Jahren - 
					inventarisiert. Im Jahr 1981 sind unter der Leitung der 6. 
					Generation der Familie die ersten "Neuauflagen" aus den 
					historischen Formen erschienen. 
					 
					Verkauft werden die Figuren im Versandhandel direkt von 
					Ernst Heinrichsen. Das seit 1979 in Nürnberg bestehende 
					Ladengeschäft von Zinnfiguren Hofmann (früher Zinnmodelle 
					Schiller), in dem Heinrichsen-Figuren vertrieben wurden, hat 
					seit Dezember 2010 geschlossen. Ab sofort steht in Nürnberg 
					jedoch eine Abholmöglichkeit für vorbestellte Figuren zur 
					Verfügung.  
					
					
					
					  
					Florian Sieber (links) und Wolfrad Bächle (rechts) bei der 
					Vorstellung der Spur I und LGB Museumswagen 2014 im 
					Märklinmuseum in Göppingen.  
					
					
					Text und Bild mit 
					freundlicher Genehmigung von LGB aus der Märklin Gruppe.
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